Unbezahlte Werbung: Wer kennt sie nicht, die guten alten Falträder? Im Urlaub superpraktisch und platzsparend zusammenklappbar, finden sie in den kleinsten Ecken platz. Auch in Zeiten der Urbanisierung ist ein kleines Rad gut zu gebrauchen. Schnell damit in die U-Bahn oder den Bus ohne extra ein Fahrradticket lösen zu müssen klingt verlockend. Früher standen die Falträder jedoch in der Kritik. Zu schwer, zu klobig und nicht stabil genug. Strida versucht diesen Vorurteilen den Garaus zu machen. Strida LT heißt das neue Bike und soll dort siegen wo andere scheiterten.
Aufbau
Das beim neuen Fahrrad aus dem Hause Strida etwas anders ist, als bei konventionellen Falträdern, fällt auf den ersten Blick auf. Der Rahmen ist nicht so klein und nicht nur an einem Punkt verbunden. Das vordere Rohr ist sowohl Strebe als auch die komplette Lenkeinheit. Dies wird durch ein oben gelagertes Kugelgelenk erreicht. Auch die Aufhängung der Räder springt sofort ins Auge. Diese sind nicht an beiden Seiten mit dem Rahmen verbunden sondern nur an jeweils einer Seite. Ebenfalls richtungsweisend ist der Riemenantrieb. Kein Kettenfett oder Öl mehr an den Hosenbeinen. Aufgeklappt sieht das Rad fast aus wie ein großen gleichschenkliges Dreieck.
Funktionsweise
Die Funktionsweise eines Fahrrads sollte hinlänglich bekannt sein, deswegen gehen wir nicht näher darauf ein, aber die Klappmechanik ist sehr interessant. Bei vielen Falträdern wurde die Lenkstange und die Sattelstütze eingeklappt und dann das Farrad in der Mitte zusammengefaltet. Das ist beim Strida anders. Hier ist der Lenker und der Sattel bereits im Rahmen integriert was zwei zusätzliche Handgriffe unnötig macht. Stellt euch vor ihr faltet eure Sonnenbrille zusammen. Nach diesem Prinzip geschieht das auch beim Strida. Am Ende habt ihr ein kompaktes Paket in Reisetaschengröße, welches sich überall hin mitnehmen lässt.
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Kosten
Neues Design und Innovationen sind meist teuer, so auch beim Strida. Die Basisversion des Rads ist beim Europäischen Reseller aus den Niederlanden für knappe 700 Euro zu haben. Wer mehr Geld in die Hand nehmen möchte kann noch einmal 220 Euro mehr in die MAS-Version investieren. diese bietet, abgesehen von einer coolen mattschwarzen Lackierung noch einen zweiten Gang und Schutzbleche. Der zweite Gang stellt hier tatsächlich eine Besonderheit dar, denn die gesamte Schalteinheit ist eine Innovation aus dem Schweizerischen Hause Schlumpf und im Tretkurbelgehäuse untergebracht. Vor- und zurückschalten funktioniert mittels eines kurzen Tritts in die jeweilige Drehrichtung der Pedale. Ganz schön clever.
Beschaffbarkeit
Tja beim Thema Beschaffbarkeit sind wir uns nicht ganz so sich ob sich das Strida in Deutschland durchsetzen wird. Es gibt nämlich für Deutschland keinen eigenen Vertrieb. Wer sich ein Strida kaufen möchte muss entweder umständlich im Netz suchen, oder sich eins für 30 Euro extra aus den Niederlanden liefern lassen.
Handhabung
Die Handhabung des Strida überzeugt; das ganze Fahrrad ist binnen weniger Sekunden einsatz- und fahrbereit. In Umgebungen in denen nur wenig Platz geboten ist, lässt es sich platzsparend zusammenfalten. Der kurze Radstand macht sich in puncto Schwerpunkt allerdings doch bemerkbar. Ob dies nun positiv oder negativ zu betrachten ist, lässt sich so leicht nicht sagen. Auf der einen Seite ist das Bike sehr manövrierfähig, auf der anderen Seite lässt es bei der Kippstabilität (nach vorn und hinten) etwas zu wünschen übrig. Positiv wirkt sich aber in jedem Fall die Scheibenbremsanlage aus.
Preis/Leistung
Beim Thema Preis/Leistung müssen wir klaren Punktabzug geben. Zwar ist das Strida sehr hochwertig verarbeitet, lässt aber in Sachen Beschaffbarkeit und Service noch Wünsche offen. Abgesehen davon ist der Preis von etwa 700 Euro sagenhaft für ein Faltrad. Es gibt Modelle die ähnliche Funktionen bieten und nicht einmal die Hälfte kosten.
Fazit
Wir betrachten das Thema Strida LT eher mit gemischten Gefühlen. Ingenieurskunst und Verarbeitung hin oder her, das Bike ist für ein Faltrad einfach zu teuer. Da gibt es Räder die vergleichbares für weniger als die Hälfte des Geldes leisten. Nichtsdestotrotz ist das Strida ein Hingucker und auf unseren Straßen ein Exot. Wer viel Wert auf Individualismus legt und ein tolles Bike haben will, ist mit dem Strida LT sehr gut beraten. Für uns ist das ist jedoch klar, dass wir für 700 Euro zweimal nachdenken müssen ob wir uns das Strida oder lieber ein konventionelles Fahrrad zulegen.
Bildquellen
- Strida LT Fahrrad: strida.de
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Ich finde es schaut relativ stabil aus für ein Klappfahrrad. Der Klemmmechanismus sieht auch schnell und einfach aus. Bin ja noch auf der Suche nach eine Klappfahrrad