Mikroabenteuer: Eine Vorgeschichte… Freitagsstimmung im Büro. Alle sind ein bisschen freundlicher, ein bisschen motivierter, ein bisschen glücklicher. Na klar! Das Wochenende steht vor der Tür. Man verabschiedet sich nach verrichteter Arbeit freundlich bis euphrorisch, schließt die Tür hinter sich und dann?
Dann kommt der Montag…
Die Bürocrew trifft in der Kombüse aufeinander. Man grüßt verhalten. Man sieht’s – man hört’s: Der Montagsblues hängt in der Luft! Um die Konversation ins Laufen zu bekommen fragt dann jemand in die Runde “Und was habt Ihr am Wochenende gemacht?”. Man könnte sie sich auf T-Shirts oder Schildchen drucken, denn meistens ist die Antwort – auch meine – “Ach nicht viel – das Wochenende ist ja immer viel zu kurz.”.
Was ist nur aus den großen Gefühlen vom Freitag geworden? Wie konnte der Samstag so wenig bereithalten über das es zu berichten gibt? Hat der Sonntag gar nicht stattgefunden? Dieses kurze Resümee des Wochenendes lässt mich also, innerlich ein bisschen tot, an meinen Tisch trotten. Hoffentlich finden sich die Anderen genauso langweilig! Wie kann das sein? Die ganze Woche überlegt man sich, wie es sein könnte wenn jetzt schon Wochenende wäre und dann? Nichts!
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Mikroabenteuer: Schluss mit bequemen Ausreden
“Naja zwei Tage sind doch auch viel zu wenig und der Sonntag zählt ja garnicht richtig.” Zugegeben klingt logisch, ist (weil oft zitiert) eine gesellschaftlich ebenso akzeptierte Formel wie “Heutzutage ist es doch alles so teuer”.
Ein Mikroabenteuer muss her – nur eines?
Mikroabenteuer? Also kein Mini-Abenteur und auch kein Midi-Abenteuer? Wer hat’s erfunden? Alastair Humphreys: Toller Typ! Rudert durch den Atlantik, läuft durch Indien, fährt mit dem Fahrrad um die Welt und schreibt Bücher. Allerdings… all das muss nicht sein um ein Abenteuer zu erleben. Unser Gehirn möchte einfach nur stimuliert werden und dafür braucht es keine Weltreise. “Abenteuer” ist eine Einstellungssache.
Es gibt Teile meiner Stadt die mir gänzlich unbekannt sind. Ich wohne im ländlichen Raum. Ein Abenteuer könnte also sein, mir den Hund zu schnappen, einen Rucksack mit etwas Leckerem und einfach einmal einen Weg bis zum Ende laufen der aus der Stadt herausführt.
Wann genau habe ich eigentlich zum letzten Mal eine Wolldecke eingepackt, bin ins Auto gestiegen, an die See gefahren und habe einfach dort im Freien geschlafen? Diese zwei absolut “banalen” Dinge die quasi nichts kosten, aber das Gehirn frei machen sind somit nun auf meiner Liste gelandet:
- Weg entlanglaufen ohne Ziel (Fahrrad mitnehmen!)
- Wolldecke und Proviant einpacken und endlich mal wieder draußen schlafen (ggf. im Auto)
- Nachtwanderung
- bei Regen (Gewitterwarnung beachten) im Wald spazieren gehen
- Handy Zuhause lassen, Kamera mitnehmen
Mikroabenteuer: Was soll das bringen?
Mit dem Kopf woanders hin. Detox für’s Gehirn: Sich auf eine neue Sache voll und ganz konzentrieren. In diesem Moment – nur das! Was schaut für das Hirn dabei heraus? Zunächst muss man sein Gehirn wie einen Muskel betrachten.
Machst man tagein tagaus das Gleiche, stumpft das Gehirn ab. Warum? Es gibt (einfach gesagt) Neurotransmitter für Freude, Aufregung und Lustbefriedigung. Deren Ausschüttung bleibt aus. Nicht weil sie alle sind. Es fehlen einfach neue “Ausschüttungsanlässe”. Das ist ein Problem, denn irgendwann fühlt man sich im Hamsterrad. Kreativität ist dahin, Routine und Lustlosigkeit schleichen sich ein. Das Hinfiebern auf den nächsten Urlaub, die Flüchtigkeitsfehler, die Abgespanntheit – all das stellt sich ein.
Durch die neue Aktivität entstehen neue Verknüpfungen im Gehirn. Dadurch entstehen neue Rezeptoren die die Transmitter für das Hochgefühl aufnehmen. Gleichzeitig werden diese Transmitter ausgeschüttet. Negative Gedanken, die sich immer nur im Kreise um eine Sache drehen, können so überwunden werden.
Die Kreativität kommt zurück. Und am Ende gar eine Lebensfreude von der man dachte ab einem gewissen Alter ist das halt vorbei.
Das Wochchenende ist immer noch zu kurz für ausreichend Abenteuer?
Dann muss eben auch der Alltag mit Abenteuern gespickt werden.
Der Arbeitstag hat 8 Stunden. Sagen wir also von 9 – 17 Uhr. Das heißt im Umkehrschluss: Von 17 Uhr bis 9 Uhr ist kein Arbeitstag. Zeit zur freien Verfügung. Abzüglich des benötigten Schlafes bleiben im Schnitt pro Tag immer noch 8 Stunden Freizeit für die wir uns dennoch viel zu viele Ausreden durchgehen lassen.
Wie wäre es zum Beispiel mit Guerilla Garderning, Urban-Gardening, einem eigenen Garten? “Geht nur im Sommer” Gut, ist akzeptiert!
Allein der Weg zur Arbeit und nach Hause kann jeden Tag überraschend sein indem man eben nicht immer die gleiche Route nimmt. Indem man Zeiten nimmt, die man beim nächsten Mal unterbieten will. Auf dem Heimweg einfach mal einen Umweg nehmen. Falls möglich laufen oder mit dem Rad fahren.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt könnte ein kleines Alltagsabenteuer daraus machen, nicht wie die Anderen zu sein. Einfach mal Lächeln. Den Tag der Schaffnerin verändern, indem man ihr sagt sie habe eine tolle Frisur. Sich zur Aufgabe machen “Heute hole ich mal jemanden aus dem Hamsterrad”.
Und nach der Arbeit? Ich werde am Montag nach der Arbeit endlich mal wieder in die Buchhandlung gehen, mir ein gutes Buch holen und dann nicht nach hause fahren, sondern mich mein Lieblingscaffee setzen und beginnen es zu lesen.
Mikroabenteuer – Wie gehts weiter?
Ich werde berichten. Über Abenteuer die ich von Anderen höre, über meine eigenen Abenteuer die ich erlebt habe und die ich plane. Und Ihr? Jeder sollte für sich die Frage beantworten können: “Will ich interessant träumen oder will ich interessant leben?” Was sind Eure Mikroabenteuer? Wie gestaltet Ihr Eure Mikroabenteuer mit den Kindern? Berichtet mir was Ihr aus Eurer Zeit herausholt!
Bildquellen
- Action pur und Tradition: Bildrechte beim Autor
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Hallo Christo,
vielen Dank für dein Feedback. Ich freue mich dass Dir meine Idee gefällt und dass Du zu strongg.com gefunden hast. Eine Nacht in der Hängematte am Hafen klingt fantastisch. Super Idee! Mir hat es für meine Abenteuer auch die Nacht angetan. Ich schnappe mir gern den Hund, fahre an einen unserer unzähligen Strände und anstatt im Haus zu sitzen bleibe ich so lange wie möglich draußen und probiere neue Gegenden aus. Draußen Schlafen ist mir momentan vom Wetter zu gewagt.
Ich freue mich auf unseren Austausch in Deiner Facebook Gruppe.
Hey Matt. Schöner Post mit interessanten persönlichen Einsichten. Hast du mittlerweile das eine oder andere Mikroabenteuer gemacht? Ich lade dich herzlich ein, dich unserer (geschlossenen) Facebookgruppe „Mikroabenteuer Community” anzuschließen: https://www.facebook.com/groups/mikroabenteuer/ Ich bin selbst leidenschaftlicher Mikroabenteuer und habe im Frühjahr das Mikroabenteuerprojekt „Raus und machen” ins Leben gerufen (http://www.christofoerster.com/rausundmachen). Die besten Erfahrungen sind wirklich oft die, die ganz nahe liegen. Eines meiner absoluten Highlights in den letzten Wochen war eine Nacht in der Hängematte im Hamburger Containerhafen mit nächtlichem Lichtermeer und Premiumblick auf Elbphilharmonie und Co in meiner Heimatstadt Hamburg 🙂