Longboard

Longboarding: Trend vorbei

Ist Longboarding bald schon wieder out?

Unbezahlte Werbung:  Longboarding ist einer DER Trends, der letzten Jahre. Doch in letzter Zeit höre ich vermehrt davon, dass Longboarding bald schon wieder out sein wird. Mir stellt sich in erster Linie die Frage: wen kümmert’s? Nur weil die Masse beschließt, dass Longboards nicht mehr “cool” sind, bedeutet dies für mich persönlich ja noch lange nicht, dass ich aufhören muss Longboard zu fahren. Ärgerlich wäre ein Ende des Hypes um Longboards höchstens für die vielen Skate-Shops.

Ich glaube Longboards bescheren den kleinen Shops große Gewinne und kräftig Umsatz. Doch schauen wir uns doch mal an, wie es momentan aussieht. Ist Longboarding tatsächlich als Trendsport schon bald wieder erledigt?

Die Kosten: wie viel muss ich für ein Longboard ausgeben?
Wo man vor nicht all zu langer Zeit noch viel Geld investieren musste, gibt es inzwischen günstige und teilweise sogar billige Alternativen. Selbst der ein oder andere Skate-Shop hat das Potenzial von “billigen” Longboards entdeckt. Längst bieten Skate-Shops Longboards für um die 100-130 Euro an. Darüber hinaus sind Longboards z.B. von Hudora auch schon hin und wieder bei Einkaufsläden wie z.B. Real oder Marktkauf für 50-60 Euro zu finden. Auch bei Netto habe ich schon mal ein Longboard für 30 Euro gesehen. Wer sich bei Ebay oder Amazon auf die Suche nach einem, Achtung – neuen Longboard macht, der findet Angebote ab bereits 49 Euro (eBay) und 45,99 Euro (Amazon).

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Longboards bekommt man also extrem günstig. Wie die Qualität und Verarbeitung bei diesen Modellen jedoch aussieht, könnt Ihr euch mit Sicherheit denken. Darüber hinaus führen auch immer mehr Sport-Shops und Sportgeschäfte Longboards. Diese sind meist ab 80-100 Euro erhältlich. Einige Sport-Shops bieten sogar Beratungen an. Hier sollte man jedoch extrem vorsichtig sein. Ich habe zufällig mal eine solche Beratung bei einer großen deutschen Sport-Shop Kette mitbekommen und was dem Kunden dort erzählt worden ist, war teilweise einfach falsch. Kurzum: wer sich ein Longboard zulegen möchte, der muss selbst inklusive Versand, nicht viel mehr als 50 – 60 Euro investieren.

Bezugsquellen: wo kann ich ein Longboard kaufen?
Es kommt mir ganz so vor, als ob die großen Händler und Ketten nur so um sich schmeissen mit Longboards. Wie bereits eben erwähnt, bekommt man ein Longboard im Discounter, Supermarkt, Sport-Shop und bei den großen Versandhäusern. Wer Qualität und eine gute Beratung schätzt, sollte jedoch lieber den (Um-)weg zu einem Skate-Shop machen. Das zahlt sich aus, garantiert.

Veranstaltungen: wie viele (Longboard) Veranstaltungen gibt es (noch)?
Was Veranstaltungen betrifft, da geht es (noch) hoch her. Es gibt allerlei verschiedene Contests, Camps und sogar Rollrunden in den meisten großen Städten. Contests gibt es sogar in den zahlreichen verschiedenen Disziplinen wie z.B. Longboard Dancing oder Downhill. Veranstaltungen gibt es Weltweit und sogar in Europa gibt es regelmäßig Events (vom Longboard Camp hin bis zu Contests).

Trend-Lebensdauer: wie lange haben sich andere Trends “gehalten”?
Eine gute Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Nehmen wir der Einfachheit halber doch einfach mal Inlineskating bzw. Stunt- aka Aggressive Inlineskating als Beispiel. Beim Inlineskating kann man durchaus von einer Trendsportart sprechen. Laut der Wikipedia wurden 1996 fast genauso viele Inlineskates verkauft, wie in Deutschland Autos zugelassen worden sind. Wie viele andere Trendsportarten auch, konnte Inlineskating seine Popularität jedoch nicht halten. Schon gegen 1999 ebbte der Trend immer stärker ab. Die verschiedenen Magazine verschwanden und auch in den Medien war immer weniger vom Inlineskating zu sehen.

Hierzu mal ein interessantes Zitat aus der Wikipedia

Nach Lamprecht und Stamm (2002) wird eine Trendsportart zunächst nur informell und unorganisiert betrieben und ist nur lokal verbreitet. Mit Zunahme der Sportteilnahme entsteht in der Einführungsphase eine Kommerzialisierungschance und ggf. eine Wachstumsphase (sonst ist es kein Trend, sondern eine Mode und bald wieder verschwunden). Es folgt eine Reifephase mit einer Institutionalisierung (in Deutschland meist über den DOSB) sowie eine Sättigungsphase, bei der die typischen subkulturellen Eigenschaften des Anfangs nunmehr entfallen sind.[2]

Patrick Stumm hat in seiner Göttinger Dissertation (bei Arnd Krüger) die Entwicklung von Trendsportarten in Deutschland, Spanien und Italien verglichen. Er machte hierbei deutlich, dass die erfolgreichen Trendsportarten alle ihren Ursprung in Kalifornien haben, dass sie aber je nach dem nationalen Ausprägungsgrad der angrenzenden etablierten Sportarten unterschiedlichen Erfolge haben. Da es z.B. in Spanien eine lange erfolgreiche Tradition im Rollschuhlaufen und Rollhockey(rechteckige Anordnung der Räder) gibt, hat sich dort Inline Skating im Gegensatz zu Deutschland kaum durchgesetzt.[3]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Trendsport

Eine weitere Information zur Lebensdauer von Trendsportarten habe ich bei www.stb.de gefunden. Dort wurde Professor Wopp von der Universität Osnabrück interviewed. Im Interview wurde er auch gefragt, wie lange sich ein Trend halten würde. Hierzu sagte Professor Wopp, dass sich ein Trend zwischen 3 und 5 Jahren hält. Vergleicht man diese Angabe nun z.B. mit dem (Aggressive) Inlineskating, dann kommt es ziemlich gut hin (Start in etwa 1993, Ende 1999). Gut, in diesem Fall wären es ca. 6 Jahre gewesen, dennoch liegt der gute Professor offenbar nicht ganz falsch mit seiner Annahme.

Longboarding erlebt seit 2011 einen starken Zuwachs und erfreut sich steigender Beliebtheit. Nimmt man nun die 3-5 Jahre-Prognose und wendet diese auf’s Longboarding an, dann müsste der Trend innerhalb der nächsten 1-2 Jahre wieder enden.

Trendsportarten die sich lange halten
Es gibt allerdings auch immer wieder Trendsportarten, die einfach nicht verschwinden. Skateboarding, Wellenreiten, Mountainbiking alles fing irgendwann einmal als Trendsport an und hat sich dann irgendwann etabliert. Es ist aber sicherlich auch eine Frage der Community. Wenn eine starke, gut vernetzte Community hinter einer Sportart steht, dann kann dieser auch ohne das Interesse der Medien problemlos über Jahre bestehen.

Fazit: der Trendsport Longboarding

Ganz egal ob Longboarding ein Trendsport bleibt oder nicht, die Szene hat vom Hype profitiert und sicherlich an einigen Stellen auch gelitten. Jeder der sich ernsthaft mit dem Thema Longboarding auseinandersetzt weiß, das Longboarding eine Lebenseinstellung sein kann und daher viel mehr als ein Trend ist. Allein der Fakt, dass Longboarding schon seit den 70’er Jahren existiert, beweist doch eindrucksvoll, dass es sich nicht nur um eine Modeerscheinung handelt. Was meinst Du, teilst Du meine Meinung oder siehst Du es völlig anders oder ist es Dir vielleicht auch einfach egal?

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Bildquellen

  • NoSwell Longboard: Bildrechte beim Autor
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  1. Alex Lenz

    Es gibt dutzende Studien zum Thema „Zeitlicher Verlauf von Trend- oder Funsportarten“. All diese Studien sind mit Grafiken versehen, die das Verstehen eines Trends einfacher machen sollen. Und all diese Grafiken eint eines in Bezug auf das Longboarding. Bis zum kommerziellen Klimax ist man sich einig über die Stufen eines Trends.

    1. Erfindung der Sportart CHECK
    2. Bildung einer Subkultur CHECK
    3. Wachstum und Adaption durch den Mainstream CHECK
    4. Höhepunkt des Trends CHECK
    5. Etablierung als Sportart FAILED

    Die ersten beiden Schritte schenken wir uns, sind sie im Bereich Longboard irgendwo zwischen 1965 und 2000 angesiedelt und hinreichend bekannt. Der Mainstream adaptierte das Longboarding um 2011. Danach ging es steil bergauf, bis etwa in 2014 der Höhepunkt erreicht war. Ein Trend dauert im Schnitt 3-4 Jahre, dann ist der größte Sichtbarkeit erreicht. Und genauso absehbar verhielt sich es sich mit dem Longboard.

    Aber leider war dieser Höhepunkt auch gleichzeitig das Todesurteil für viele Shops, Brands und Medien. Denn eines wurde bei der kommerziellen Ausschlachtung vergessen. Während das Longboarding europaweit als nützlich für allerlei Werbekampagnen empfunden wurde, gründete sich in Deutschland weder ein funktionierender Verband, noch wurden die Propheten erhört, die mantraartig den Untergang der Branche voraussagten. Stattdessen drängten immer mehr Anbieter auf den nun überschaubar kleinen Markt und sorgten für eine Übersättigung des Marktes. Der Rettungsanker, nämlich eben dieser funktionierende Verband, wurde zwar ins Meer geworfen, dummerweise inklusive der Aufholleine. Effektiv wurde verbandsseitig nicht gearbeitet. Der „Deutsche Longboardverband e.V.“ nahm die Arbeit in der Öffentlichkeit erst gar nicht auf. Und so trieb der Luxusliner „H.M.S Longboarding“ seinem Eisbergen entgegen.

    Das der „DRIV“ nun als Verband agiert, klingt tröstend, genauer betrachtet hilft es der geschröpften Longboardbranche nicht. Denn passend zum Abschwung des Trends, haben sich die schon etwas ergrauten Eminenzen der Rollbrettindustrie wieder auf das Streetskateboarden fokussiert. Olympia kommt, die Fleischtöpfe des NOK müssen ja ausgelöffelt werden und Longboarding steht hier nicht auf der Agenda. Folglich ist die beim „DRIV“ eingesetzte Kommission verständlicherweise eher „Streetskate-kompatibel“. Jugend und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Longboard bleibt nun denen überlassen, die es schon seit Jahren betreiben.

    Die fünfte Stufe, das Etablieren als Sportart ist demnach gründlich in die Hose gegangen. Es wurde eine große Chance vertan. Das Geld war vorhanden und auch zigtausende von Sportlern, die sich nun dem nächsten Trend zuwenden. Der Eisberg wurde also gerammt und Rettungsboote sind für viele Beteiligte leider nicht in Sicht.

  2. Die Zahl der Leute, die sich ein Brett als Mode – Accessoire besorgen steigt zwar kontinuierlich, aber der Kreis der guten Rider bleibt überschaubar. Ich denke, dieses Jahr wurde das Maximum erreicht und ab nächstem Jahr wird es langsam abflauen. Rein spekulativ natürlich 🙂

    Wobei der Trend an sich eh super ist, da viele etablierte Hersteller große Gewinne gemacht haben und bessere Produkte für weniger Geld anbieten.

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