Greasy Pole Climbing

Es gibt verrückte Sportarten, die lassen nicht recht ins Deutsche übersetzen ohne dabei an Charme zu verlieren. Das gilt auch für Greasy Pole Climbing, oder kurz Greasy Pole.

“Fettiger Mast” oder “glitschiger Stamm klettern”? Klingt nicht gerade wie eine grandiose Überschrift. Im Großen und Ganzen trifft es aber den Nagel auf den Kopf.

Der Name ist Programm und es gibt tatsächlich gleich mehrere Ereignisse, bei denen es darum geht, auf einem eingefetteten Stamm zu bleiben, zu klettern, zu wandern oder diesen anderweitig zu überqueren. Diese Art von Veranstaltung gibt es in verschiedenen Variationen auf der ganzen Welt.

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Greasy Pole Climbing – komischerweise nicht in Deutschland

Eine rutschige Tradition die sich rund um den Globus findet. Sei es in Indonesien, Malta, Spanien, Italien, den USA, den Niederlanden, Kanada und natürlich Großbritannien. Überall gibt es verschiedene Varianten und Anlässe zu denen der Stamm gefettet wird. Da frage ich mich doch warum es dieses Event nicht bei uns gibt?

Beispiel Panjat Pinang in Indonesien

Panjat Pinang ist eine sehr einzigartige Art, den Unabhängigkeitstag Indonesiens zu feiern. Jedes Jahr werden in Städten und Dörfern im ganzen Land große Nussbäume gefällt und ihre Stämme in der Mitte jeder Siedlung aufgerichtet. Am oberen ende wird ein Rad voller Preise befestigt bevor der Stamm mit Öl oder anderen Schmiermitteln bedeckt ist. Die junden Männer der Dörfer sind nun eingeladen, die Preise zu erreichen.

Herkunft
Diese Art des “Feierns” wurde zu Kolonialzeiten von den Holländern in den niederländischen Kolonien eingeführt, diente aber hauptsächlich den Holländern zur Unterhaltung. Jedes Mal, wenn ein wichtiges Ereignis stattfand (wie eine Hochzeit oder ein Nationalfeiertag), installierten sie eine Panjat Pinang Stange und sahen den Einheimischen dabei zu wie sie die Preise ergatterten.

Teamwork
Da die Nussbaumstämme ziemlich hoch und sehr rutschig sind, hätte ein einziger Kletterer fast keine Chance, die Spitze zu erreichen, sodass die Teilnehmer normalerweise zusammenarbeiten und die Belohnungen aufteilen, wenn sie Erfolg hatten. Die Preise bestehen aus Lebensmitteln, wie Käse, Zucker, Mehl und Kleidung. Allerdings auch Fahrräder und Spielsachen. Nichts wofür man hierzulande einen fettigen Stamm hinaufsteigen würde, aber für arme Indonesier sind das Luxusartikel .

Umstritten
Panjat Pinang ist indessen nicht unumstritten. D meisten Indonesier glauben, dass es eine pädagogische Herausforderung ist, die die Menschen lehrt, zusammenzuarbeiten und hart daran zu arbeiten, ihre Ziele zu erreichen. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die sagen, Panjat Pinang sei ein erniedrigendes Schauspiel das die falsche Art der Botschaft an die indonesische Jugend schickt.

Ich sehe eher das Problem, dass eine bedeutende Anzahl von Nussbäumen für eine solche Feier zu abgeholzt werden.

Ein Funsport mit Risiko!

Im Hochland von Papua-Neuguinea, genauer in Goroka, gab es dieses Jahr einen Todesfall. Ein junger Mann hatte gerade die Spitze des Stammes erreicht, wollte sich nach den dort drapierten Waren ausstrecken und stürzte 12 Meter in die Tiefe. Folge: Genickbruch.

Vielleicht so ein Grund warum in Malta zum Beispiel der eingefettete Baumstamm nicht senkrecht aufgestelt wir, sondern schräg über das Hafenbecken.

Greasy Pole Climbing auf YouTube

Fazit

In meinem Heimatort wurde einmal jährlich ein Straßenfest durchgeführt. Ich erinnere mich heute noch gerne an den Zusammenhalt der im Ortsteil dadurch entstand, dass man gemeinsam an diesem Event teilnahm und gemeinsam in diversen Spielen die Geschicklichkeit und Stärke der Teilnehmer auf die Probe stellte.

Ich denke es gibt zu wenige Wettkämpfe wie dieses Greasy Pole bei uns. Hier könnten tatsächlich Menschen mal wieder zusammen etwas auf die Beine stellen, sich beteiligen und sogar Spaß haben.

 

Bildquellen

  • Greasy Pole Climbing – Titel: YouTube
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