Wir sind süchtig nach unseren Tablets und Mobiltelefonen und haben unser Leben mit nutzlosem Zeug überladen. Am Ende des Tages fragen wir uns warum wir keine Zeit finden glücklich zu sein, die Welt zu sehen, in Form zu kommen, was auch immer…Glücklicherweise ist das Vereinfachen des Lebens und das Konzept “Glücklich durch Minimalismus” recht einfach: Einfach nur Weniger.
Ich habe (in loser Reihenfolge) einige Tipps zusammengefasst die ich aufgeschnappt, bereits verinnerlicht oder selbst gefunden habe.
Glücklich durch Minimalismus – Konsum überdenken?
Seit Jahrhunderten leben wir in dem populären (und falschen) Glauben, dass Besitz – sowohl materieller Reichtum, als auch Anerkennung – gleichbedeutend mit Glück ist. Natürlich ist Konsum nicht von Grunde aus böse und schlecht. Geld ist Tauschmittel zur Bedürfnisbefriedigung. Habe ich Hunger dann kaufe ich mir Essen. Will ich gut schlafen, kaufe ich eine Matratze. Will ich im Winter nicht frieren, so werde ich mir eine Winterjacke kaufen. Die Liste ist endlos.
Mehr Spaß in Vorpommern-Greifswald: Hol' Dir coole Aktivitäten und verrückte Spiele direkt nach Hause. Buche Deine Game Box!
Nur, welches grundlegende Bedürfnis befriedigt mein dreißigstes Paar Schuhe oder das neueste Smartphone oder Auto? Das Modell, das ich besitze, alles kann ja eigentlich alles was ich brauche! Trage ich wirklich alle Klamotten oder liegt das meiste nur herum, um nach einiger Zeit wieder entsorgt zu werden? Warum genau brauche ich eine größere Wohnung obwohl ich weder gewachsen bin, noch meine Familie sich vergrößert hat?
Das Thema Minimalismus ist auf dem Vormarsch, und das aus gutem Grund: Es funktioniert! Wir glauben nämlich, dass wir ein neues Auto brauchen und somit kreieren wir selbst ein Bedürfnis, welches wir nun durch den Kauf des neuen Autos befriedigen. Doch wieso schaffen wir Bedürfnisse, wo es keine Notwendigkeit gibt?
Die kurze und unangenehme Antwort: Weil uns Konsum glücklich macht.
Öfter mal fragen: Brauche ich das?
Hört sich banal an, ist es aber nicht. Selbst Dinge, die wir momentan nicht wirklich brauchen, kaufen wir mit der Begründung, dass sie gerade billig oder verfügbar sind. Allerdings gilt für alle Dinge in unserem Besitz, dass sie eines Tages uns besitzen. Klingt hochtrabend aber lässt sich ganz klar begründen: Wir müssen für sie sorgen, uns mit ihnen beschäftigen, uns um sie kümmern.
Wer einfacher leben möchte, kauft auch einfach mal nichts. Wir leben glücklicherweise in einer Zeit in der Dinge nicht auf Vorrat gekauft werden müssen.
Aufräumen
Kleine Anekdote. Ich empfinde Freude: Ich bin 20 und von meinem ersten knappen Ersparten kaufe ich mir einen riesigen, grünen und schweren Ledersessel. Ich empfinde Freude – aber auch ein bedrückendes Gefühl. Was läuft hier nur schief? Warum bin ich nicht so glücklich wie ich es mir vorgestellt habe? Es war nicht die übliche Kaufreue oder die Qualität seiner Konstruktion, die mich bedrückt hat.
Es war das, wofür dieses Möbelstück stand. Ich besaß jetzt etwas, das nicht in meinen Peugeot 106 passen würde. Ich sah mein erwachsenes Leben beginnen, zusammen mit einer unerbittlichen Anhäufung von mehr Sachen. Dieser Sessel war der Verlust meiner Freiheit.
Heute, viele Jahre später, stellt sich heraus: Meine Bedenken waren weitsichtig. Ich schaue mich in meiner Wohnung um und kann es nicht leugnen. Ich habe in den Jahren mehr Sachen gesammelt als ich brauche, und einen Platz für alles zu finden ist ein täglicher Kampf – Unordnung ist das Resultat. Die Forschung hat übrigens ein interessantes Paradoxon aufgedeckt: Nicht nur ist Unordnung eine Ursache von Stress , sondern auch sich von Dingen wieder zu trennen verursacht uns Stress.
Marie Kondo (Bestsellerautorin) schlägt eine interessante Lösung vor: Minimalismus. In ihrem Buch “Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert” zeigt sie uns, dass das Beseitigen von Unordnung uns helfen kann das Wohlbefinden zu verbessern. “Eine dramatische Reorganisation des Hauses verursacht entsprechend dramatische Veränderungen in Lebensstil und Perspektive”, schreibt sie. “Es ist das Leben verwandelnd.”
Interessanterweise bietet Kondo keine Tipps zum Aufräumen oder Verstauen, nein bereits auf den ersten Seiten wird klar das hier wird eine Baustelle für Monate. Es geht um Trennung. Trennung von allem was keine Freude ins Leben bringt und uns glücklich macht. Ob ich zum Minimalisten werde? Nun ja der Versuch läuft jedenfalls.
Mobiltelefon aus!
Während eines Abenteuers, Mikroabenteuers oder auch nur während des banalsten Essens braucht kein Mensch zu tweeten oder posten, es sei denn man ist ein gesponserter Athlet, dessen Lebensunterhalt davon abhängt. Menschen interessieren sich wirklich nicht für das dreißigste Bild eines Steaks oder den fünften Schokopudding im Glas serviert.
Manchmal passiert es mir, dass ich mein Mobiltelefon zuhause vergesse. Natürlich fehlt mir dann über den Tag irgendwie ein wenig etwas. Umso interessanter wenn ich dann abends sehe, dass ich nichts verpasst habe was nicht tatsächlich warten konnte.
Sehen wir es doch ein: Die wenigsten Menschen müssen tatsächlich täglich rund um die Uhr erreichbar sein. Die besten Urlaube waren für mich bislang diejenigen in denen ich das Mobiltelefon ohnehin nicht hätte nutzen können, da ich keinen Empfang hatte.
Sag einfach nein
Die meisten Menschen überschätzen auch, wie effizient sie sind. Wir sagen also “Ja” zu allem was an uns herangetragen wird. Das Ergebnis ist, dass wir uns am Ende übernommen haben und ausgebrannt sind. Glücklich jemandem geholfen zu haben? Nicht die Spur. Ein “Nein” schafft Raum für Dinge die einem selbst wichtig sind. Ein Nein ist auch ehrlicher als ein halbherziges Ja.
Nicht alles muss von monumentaler Größe und Bedeutung sein
Mancher hat einfach den tief sitzenden Drang in sich, ferne Länder zu erforschen. Jahre habe ich es so gemacht: Geld ansparen, einen wahnsinns Urlaub antreten, Rückkehr, wieder einige Jahre sparen und wieder weg, und so weiter. Hat Spaß gemacht! Aber die Zeit zwischen den Abenteuern war anstrengend und ein Einziges auf die nächste Reise hinarbeiten. Während ich immer noch versuche große Ausflüge zu realisieren, habe ich aber auch gelernt, dass Kurzausflüge und sogar Expeditionen im Umland genauso befriedigend sein können.
Minimalismus ist nicht Askese!
Bei Minimalismus geht es nicht darum, unbedingt auf alles zu verzichten. Es geht darum, ein Maß zu finden. Minimalismus ist auch mehr als ein aufgeräumter Schrank. Es ist auch die Beschäftigung mit sich selbst. Der Prozess, sich von Illusionen und von vorgekaukelten Lebensgefühlen zu trennen.
Fazit?
Das überlasse ich Euch. Sendet gerne Kommentare was sich in den Jahren in Eurem Besitz an Klamotten angehäuft hat. Warum könnt und wollt Ihr Euch nicht trennen. Oder wie habt Ihr Eure Aufräumaktion gestaltet?
Online Shop erstellen leicht gemacht: Die Shopsoftware Ihrer Wahl installieren wir kostenlos für Sie. Bestellen Sie jetzt! Mehr auf www.estugo.de.
Hallo Rainer,
vielen Dank für Dein positives Feedback! In Punkto Anschaffungen hast Du Recht. Nicht jede Saison losrennen und auf den neuesten Billighype setzen um Abfall zu produzieren, sondern auf Bleibendes setzen. Schade nur, dass der Anschaffungspreis z.B. von Outdoorkleidung heute kein Garant mehr für Haltbarkeit ist, sondern oftmals nur schamlose Abzocke.
Á propos Rodeln und Bleibendes: Da setzt strongg.com ja schon lange auf den Funwave mit seinen auswechselbaren Kufen. Hoffentlich können wir diesen Winter auch mal über Schnee rodeln und nicht nur über matschige Hügel. Schau mal, Alex hat neulich über das Bergauf Rodeln berichtet: https://www.strongg.com/wintersport-bergaufrodeln/. Das ist doch dann auch was für Dich.
Top Thema! Warum?
Wir leiden alle unter Reizüberflutung und haben oder nehmen uns nicht mehr die Zeit intensiv die schöne Dinge zu genießen. Für mich gilt absolut – weniger ist mehr. Insbesondere bei Anschaffungen von Kleidung, Schuhe und was es noch noch so alles gibt. Bin der Überzeugung weniger also nicht ex und hopp, sondern lieber etwas mehr Geld ausgeben und gute Qualität. Da lohnt es sich auch diese mehr zu pflegen oder?
Ein Erlebnis das uns zum nachdenken angeregt hat: vor kurzem wurde überlegt was wir besonderes am Wochenende machen können und dann waren wir einfach nur im Garten und hatten “aktiv” nichts gemacht, was für eine schöne, friedliche Zeit. Erholung pur. Ach ja natürlich ohne allem “Digitalen”.
Das wird auch Auswirkung für uns haben mit unserer Liebligsbeschäftigung dem “rodeln”. So freuen wir uns dieses Jahr nicht mehr Gondel rauf, Rodelbahn runter und das den ganzen Tag sondern wir gehen “Rodelwandern”.Also aktiv weniger Aktion und mehr Zeit beim Wandern die Natur und gemeinsame Gespräche genießen und am Schluß noch ne spektakuläre Abfahrt. Weniger ist mehr…